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Abschluss #HESSENbildung.digital

11.07.2022

Im Netzwerk #HESSENbildung.digital kamen die Tandems aus Berufsschulen und Ausbildungsunternehmen beim 6. Netzwerktreffen ein letztes Mal zusammen. Dies war für viele ein sehnsüchtig erwarteter Moment des Wiedersehens und persönlichen Kennenlernens, nicht zuletzt, weil die vergangenen Netzwerktreffen pandemiebedingt nicht in Präsenz stattfinden konnten. So nutzen die Anwesenden die besondere Gelegenheit zum tandemübergreifenden Austausch und zur Vernetzung.

Die anregende Atmosphäre konnte sogleich für die Reflexion der Lernortkooperation im Tandem genutzt werden. Für die mediale Aufbereitung dieser zweijährigen intensiven Zusammenarbeit in Form von Infovideos erhielten die Teilnehmenden professionelle Unterstützung durch die Medienzentren Main-Taunus-Kreis, Groß-Gerau sowie Wiesbaden. So entstanden in kurzer Zeit vielfältige kleine Filme, die zum Abschluss des Netzwerktreffens bestaunt werden konnten.

Details zu der Lernortkooperation aus Sicht der Berufsschulen und Unternehmen können in den jeweiligen Tandem-Interviews nachgelesen werden: Die Tandems von #HESSENbildung.digital im Interview

Dank der Einladung des Arbeitgeberverbands Chemie und verwandte Industrien für das Land Hessen e.V. als Förderpartner des Netzwerks #HESSENbildung.digital, fand die Abschlussveranstaltung am 7. Juli im öffentlichkeitswirksamen Rahmen auf dem Campus HessenChemie statt. Eröffnet wurde der Tag mit einem Grußwort von Jürgen Funk, dem Geschäftsführer des Gastgebers HessenChemie.

Feierlicher Ausklang des Netzwerks #HESSENbildung.digital

Der Einstieg ins Thema wurde durch zwei Impulse befördert: Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Direktorinnen und Direktoren an den beruflichen Schulen und den Studienseminaren für die beruflichen Schulen in Hessen (AGD) Annette Greilich gab einen Einblick, wie moderne Berufsschulen in allen hessischen Regionen die Attraktivität der dualen Ausbildung steigern. Sie hob hervor, dass gute Schulen nicht nur digitales Arbeiten ermöglichen sollten, sondern auch dank der engen Vernetzung mit der Wirtschaft zu attraktiven Lern- und Lehrorten werden. Dr. Udo Lemke als Geschäftsführer von Provadis Partner für Bildung GmbH sowie Vorsitzender des Steuerkreises Bildung des Arbeitgeberverbandes HessenChemie ging in seinem Impuls auf die Bedeutung der Lernortkooperation für die duale Ausbildung ein. Mit seinen Empfehlungen für einheitliche lernortübergreifende Datenschutzrichtlinien an allen Lernorten und attraktiven Lernräumen richtete er sich gleichermaßen an Wirtschaft und Politik. Beide Impulsgebenden machten deutlich: gute berufliche Bildung gelingt nur gemeinsam.

Bevor einige Tandems des Netzwerks #HESSENbildung.digital aus erster Hand über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse der Lernortkooperation in der Praxis berichteten, gab Katja Zöller als Leitung des Programms bildung.digital der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) einen zusammenfassenden Überblick über den Verlauf der Netzwerkarbeit. Sie hob hervor, wie besonders beschwerliche Rahmenbedingungen der Netzwerkarbeit durch die pandemiebedingte Distanz im Netzwerk dank der regen Beteiligung und dem unermüdlichen Engagement der Netzwerkteilnehmenden zum Erfolg der Lernortkooperation beigetragen haben.

Netzwerk #HESSENbildung.digital

In den Pausen nahmen die Teilnehmenden die Ausstellung der Tandem-Poster mit den jeweiligen Projektbeschreibungen zum Anlass für Austausch und konnten die Netzwerk-Beteiligten zu ihren Vorhaben persönlich befragen.

Das Netzwerk #HESSENbildung.digital wurde vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt a.M. projektbegleitend evaluiert. Die Vorstellung der zentralen Ergebnisse präsentierte die Leiterin des IWAK, Dr. Christa Larsen dem Publikum. Zunächst machte sie die heterogenen Ausgangsbedingungen der beteiligten Tandems in folgenden Bereichen deutlich:

  • Grad der Digitalisierung, technische Infrastruktur, Ressourcen

  • Erfahrungen in der Lernort-Kooperation

  • Breites Spektrum an berufen und regionalen Einflussfaktoren

  • Kompetenzen und Wissensstände

Die zentralen Ergebnisse der Evaluation machten deutlich, welchen wertvollen Nutzen das Projekt für das Netzwerk #HESSENbildung.digital hatte: So führte das Projekt zu einer Beschleunigung und Vereinfachung des Austauschs innerhalb der Lernortkooperation. Beim gemeinsamen Lernen im Zuge der Arbeit an den Projektvorhaben wurde die Zusammenarbeit gestärkt und die individuelle Handlungskompetenz gefördert. Letztendlich kam das Projekt aber vor allem den Lernenden zugute, die wichtige Digitalkompetenzen als Ressource für Ihre Zukunft in der Welt der Digitalität gewinnen konnten. Dr. Larsen stellte jedoch auch heraus, dass es einen systematischen Abbau struktureller Barrieren braucht, da das Engagement der Lehrkräfte und Ausbildenden an bestimmtem Punkten immer auf strukturelle Herausforderungen und Grenzen im Bildungssystem trifft.

Ein bewährtes Instrument zur Reflexion des Einsatzes digitaler Technologien in der beruflichen Bildung und zur gemeinsamen Planung von Verbesserungsstrategien ist beispielsweise das SELFI WBL. Dieses wurde von Tim Schreiber, Mitglied der Europäischen Kommission - Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Inklusion vorgestellt, der dazu bereits beim 3. Netzwerktreffen des Netzwerks #HESSENbildung.digital mit den Teilnehmenden im Austausch war.

In einem Grußwort zum Start in den Nachmittag würdigte der hessische Kultusminister Prof. Dr. Alexander Lorz das resiliente Ausbildungssystem der dualen Ausbildung mit dem einzigartigen Partnerschafts-System von Unternehmen und Berufsschule. Er brachte seine große Begeisterung über den Vorzeigecharakter des Netzwerks #HESSENbildung.digital zum Ausdruck, dass zum einen die historisch gewachsene Kooperation der Lernorte ausbaut und zugleich die Entwicklung zeitgemäßer Lernformen stärkt.

Die zehn hessischen Tandems haben während der zweijährigen Projektphase intensiv zusammengearbeitet. Die Synergien, die hierbei entstanden sind, haben dafür gesorgt, dass Auszubildende das in Betrieb und Berufsschule Gelernte direkt und optimal verzahnt anwenden konnten. Das Modell trägt zur Attraktivität unseres Wirtschaftsstandorts bei.

Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz

In der darauffolgenden Panel-Diskussion kamen neben den beiden Impulsgebenden Dr. Udo Lemke und Annette Greilich noch Karin Hartmann (MdL und Vorsitzende des Kulturpolitischen Ausschusses (KPA), SPD), Frank Diefenbach (MdL und Mitglied im KPA, Bündnis90/Grüne) sowie Moritz Promny (MdL, Mitglied im KPA und bildungspolitischer Sprecher der FDP) zu Wort. Tina Simon, als Leitung des Standorts Hessen der DKJS und des Netzwerks #HESSENbildung.digital vervollständigte das Podium, welches von Merle Becker moderiert wurde.

Nach einer kurzen Kaffeepause gaben die Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung Prof. Dr. Kristina Sinemus und der Geschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände Sebastian Kühnel einen Ausblick auf das bevorstehende Vorhaben zur Stärkung der Lernortortkooperation: „Machbarkeitsstudie: Digitale Lernort-Kooperation in der dualen Ausbildung. Bestandsaufnahme und hessenweite Umsetzungsszenarien (digi_leokop)“.

Die duale Ausbildung in den Betrieben ist unerlässlich, damit Hessens Unternehmen ihren Bedarf an qualifizierten Fachkräften decken und ihre wirtschaftlichen Chancen wahrnehmen können. Die immer anspruchsvolleren Technologien der ‚Wirtschaft 4.0‘ verlangen neue Ansätze und Kompetenzen von Berufsschulen, Betrieben und Auszubildenden. Es bedarf einer noch engeren Zusammenarbeit aller Beteiligten und innovativer Projekte. #HESSENbildung.digital ist ein sehr gutes Beispiel dafür.

Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Philipp Nimmermann

Den gebührenden Abschluss leiteten die Dankesworte des Wirtschaftsstaatssekretärs Dr. Philipp Nimmermann ein, der bereits beim ersten Netzwerktreffen das Engagement der Beteiligten gewürdigt hatte. Mit ihm beglückwünschten Jürgen Funk (HessenChemie), Dr. Udo Lemke (Provadis), Anne Meister (VCI Hessen) sowie Katja Zöller (DKJS) alle Tandems persönlich zu Ihrem Erfolg im Netzwerk #HESSENbildung.digital.

Damit unsere Texte leichter zu lesen sind, verzichten wir auf eine geschlechterspezifische Unterscheidung.